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WikiLeaks
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Es war das bis dahin größte Geheimnisleck der Geschichte: Am 28. November 2010 begann die Enthüllungsplattform WIKILEAKS — in Zusammenarbeit mit der britischen Tageszeitung The Guardian, der New York Times, Frankreichs Le Monde, El Pais aus Spanien und dem deutschen Nachrichtenmagazin DER SPIEGEL —, eine Viertelmillion geheimer Depeschen amerikanischer Botschaften und des US-Außenministeriums zu veröffentlichen. Die größten Mächte der Welt, allen voran die Vereinigten Staaten, waren außer sich.
Hinter all dem stand ein Mann, der Australier Julian Assange: Internetmessias oder Cyberterrorist? Kämpfer für die Informationsfreiheit oder Sexualverbrecher? Die globale Debatte über WikiLeaks und Assange, der sich, um der Auslieferung an Schweden zu entgehen, im Juni 2012 in die ecuadorianische Botschaft in London flüchtete, hält bis heute an.
Luke Harding (Autor von EDWARD SNOWDEN und MAFIASTAAT) und David Leigh waren von Anfang an in die Saga involviert. Assange versteckte sich zeitweise sogar vor der cia in Leighs Londoner Wohnung. Ihre gründlich recherchierte, vollständig aktualisierte Schilderung ist die bislang beste Darstellung dieses Schlüsselereignis des Internetzeitalters — und mit Vorlage für den Dreamworks-Film Inside Wikileaks – Die fünfte Gewalt mit Benedict Cumberbatch und Daniel Brühl in den Hauptrollen, der im Herbst 2013 in den deutschen Kinos lief und demnächst auf DVD erscheint (deutscher Verleih: Constantin).
[Das Buch verführt] wegen der Eskapaden von Julian Assange zu einer halb vergnügten, halb melancholischen Lektüre.
Hochaktuell und mitreißend geschrieben.
Ein unterhaltsamer Bericht. Der WikiLeaks-Gründer erscheint als rätselhafter, manipulativer Charakter mit den Gewohnheiten eines Vagabunden und dem Gehirn eines Schachgroßmeisters.
Eine mitreißende Geschichte voller Geheimnisse, Wutanfälle, technischer Zauberei, Verrat und Rache.
Das ALL THE PRESIDENT’S MEN unserer Generation.
Excerpt
Im Dämmerlicht eines Londoner Abends konnte die Person als Frau durchgehen. Vorsichtig erschien sie in einem Hauseingang und zwängte sich dann in ein zerbeultes, rotes Auto. Sie hatte nur wenige Begleiter, darunter ein grimmig dreinblickender Mann mit nordischen Gesichtszügen und ein paar wie Computernerds aussehende junge Leute. Das Auto schlängelte sich durch den leichten Feierabendverkehr Paddingtons in nördlicher Richtung. Gegen 22 Uhr erreichte der Wagen die Ebenen East Anglias, eine sepiafarbene Landschaft, in der die Türme einer ehemaligen Zuckerfabrik in der Dunkelheit aufragten. In dem kleinen Dorf Ellingham bog das Auto links ab, fuhr eine Auffahrt hinauf, vorbei an altertümlichen Taubenschlägen, und stoppte vor einem imposanten Landhaus aus georgianischen Zeiten. Die Frau stieg aus. Etwas war seltsam an ihr. Sie hatte eine Art Buckel! Jedem CIA-Agent oder anderem Beobachter, der sich auf dem Gelände zwischen den Rebhühnern versteckt hielt, hätte man eine gewisse Verwirrung nachgesehen. Aus der Nähe war allerdings offensichtlich, dass diese seltsame Person Julian Assange war, dessen platinfarbene Haare von einer Perücke verdeckt wurden. Mit seiner Größe von fast 1,90 Meter waren seine Chancen, in der Rolle einer Frau zu überzeugen, stets gering. «Man kann sich kaum vorstellen, wie lächerlich das Ganze war», sagte James Ball von WikiLeaks später.